Road Trip Karnische Alpen
Monte Zoncolan, ein „Must Have“ für jeden Radfahrer, aber auch für Motorradfahrer in gleichen Maßen empfehlenswert. Generell bietet der südliche Teil der Karnischen Alpen ein Eldorado für Motorrad – Fahrer!
Und wieder geht es aus dem Rosental los, und wieder ist die Anfahrt in die gewünschte Richtung eigentlich das langweiligste an unserer Tour. Der Unterschied zum letzten mal lautet einfach +15°C mehr, und somit schon leicht verschweißt beim Wegfahren.
Also Rosental, dann Gailtal und endlich geht’s kurz nach Hermagor links weg Richtung Nassfeldpass! Eh schon hundertmal gefahren, die Touris (hmm? bin ich eigentlich auch ein Touri??) gehen mir wie schon hundertmal zuvor wieder am Geist, aber egal, die Straße, der Rhythmus bis rauf zum See am Grenzübergang zu Italien ist einfach geil. Hinunter nach Pontebba etwas enger, und der einzige Unterschied zum Frühjahr sind gefühlte 1000% mehr Motorradfahrer und ebensoviele Autos, also Achtung, kommen Dir ja die hochdisziplinierten Autofahrer nach einem Erfrischungsbier doch sehr gerne auf Deiner Seite entgegen.
In Pontebba bitte schnell rechts, und Richtung Lanzenpass kommt mir 1 Auto, die Forstverwaltung, entgegen, einen Biker helfe ich auf die Beine, der arme rutschte in einer Kehre am Split aus, und am Pass treffe ich noch auf 4 weitere Biker. Die Strasse ist eng, es folgt Kurve auf Kurve, gewürzt mit relativ viel Split zu dieser Jahreszeit, einigen Asphaltaufbrüchen und einem herrlichen Panorama. Wieder im Tal versuche ich eine Direttissima ins nächste Tal, muss jedoch umkehren (Erdrutsch) und so über einen kleinen Umweg nach Paluzza. Von dort dann Richtung Povolaro, will die Panoramica delle vette von dieser Seite fahren!
Also rauf, Serpentine um Serpentine, 35°C im Schatten, 3mm Schweißschicht unter der Gore-Panier, das Trinken aufbegraucht, also Pause. Knapp nach dem höchsten Punkt, Zwischenstopp am Rifugio Chiadinas, eine kurze Jause, und ja der Prosciutto und Käse sind empfehlenswert, genauso wie der Holundersaft, der Kaffe und die Preise. Kurz darauf weiter, der Schotter beginnt, es macht mächtig Spaß ein wenig zu Driften, irgendwie erinnere ich mich an die Marokko Rallye, damals mit der KZM 660 R, und höre nicht mehr auf zu Grinsen. Und ja, der Giro fuhr da auch schon, 200 Radfahrer, Betreuer, sehr eng, Absturzgefahr, Respekt die Herren! Auch hier muss ich nach weiteren 6-7km umdrehen, 10m Straße felhlen, selbst mit Engagement gibt es hier keine Chance. Also wieder retour, heute schon zum zweitenmal, hinunter und rüber zum Zoncolan, der lachte mich ja schon die ganze Zeit an!
Hinauf, vorbei an Patrick Hinault, Greg Lemond, Fignoin und Moser und natürlich an Italiens Helden Pantani, Moser und Simoni. Alle werden am Aufstieg mit Erinnerungstafeln für ihre Heldentaten gewürdigt. Ich bin froh, daß ich nicht treten muss, sondern mich auf die 160PS aus dem 2-Zylinder verlassen kann! Einige Radfans und Straßenaufschriften vom letzten Giro später, geht’s schon wieder hinunter, links weg und rauf auf den Plöckenpass.
Auch sehr geil zum Fahren, cooler Rhythmus, am Pass bleibe ich kurz stehen und tanke auf, 1 Liter Saft gut den Körper wohl, neben mir hecheln noch 20 andere Biker neben ihren Wasser! Runter nach Kötschach – Mauthen etwas ruhiger, der Verkehr ist hier auch mehr, und dann wieder Richtung Heimat, ins Rosental!
Und die Tour endet wie sie begonnen hat, Cruising durch das Tal mit Blick auf Berge und Seen, was den Wunsch keimen lässt, den Tag mit einem Sprung ins Wasser zuu beenden! Gesagt – getan – cools wars!