Porsche Taycan Turbo S
Porsche Zentrum Kärnten
Schwarz und tief, also optisch schon mal OK, steht er vor mir. Der Porsche Taycan Turbo S. Turbo S ist dabei Programm und nicht Antrieb, also das Beste von Besten, zumindest für den Taycan. Und ja, elektrisch betrieben, also im Zeichen der Zeit, und der Ruf exzellenter Fahrleistungen eilt ihm ja voraus! Aber wie schauts nun wirklich aus?
Wie schon gesagt, optisch passt da wieder mal fast alles, in der Größe vielleicht irgendwo zwischen Porsche Panamera und dem 911er angesiedelt, angenehm dynamisch und aggressiv, macht er schon mal Lust auf mehr!
Das Heck erinnert mich vielleicht ein wenig an den Panamera, die Front hats mir aber angetan. Im Grunde die ganze Komposition, mit den schmalen Lichtern in Kombination mit den wuchtigen Kotflügeln, darunter die 21 Zöller mit den gelben Bremssätteln, als Zeichen daß hier Keramikbremsen in Verwendung sind, sowie die abfallende „was auch immer“ – Haube geben den Elektrostromer das entscheidende Dynamische, leicht Aggressive. Er soll ja auch erkennbar sein, als Porsche, als Sportwagen, und das tut er. Da helfen in letzter Konsequenz dann auch noch der Frontsplitter und die Seitenschürzen, beide in Carbon gehalten. Das Heck könnte für meinen Geschmack ein wenig offensiver sein, mehr Porsche DNA sozusagen.
Optik also ok, wie schauts aber Innen aus?
Verarbeitung und Materialien Porsche - like, das Cockpit übersichtlich und aufgeräumt, der Drehzahlmesser in der Mitte fehlt halt ;-) Dafür gibt es jetzt eine Ladeleistungs- und Rekuperationsanzeige, den einen oder anderen Bedienbildschirm mehr und ein paar mechanische Hebel weniger! Natürlich darf der Wahlschalter für die Fahrmodi am Lenkrad nicht fehlen, in Summe also alles mehr oder weniger Porsche. Nach wenigen Minuten habe selbst ich alles gecheckt, also Gang einlegen und los!
Gang, Oida… den brauch ich da ja nimmer! Also los, ohne Gang!
Am Weg zum Dobratsch ein wenig herumspielen, Lüftung & Klima einstellen, nix mehr mit Schalter und Hebel, hier geht jetzt alles über den Bildschirm! Learning by doing sozusagen, ist aber auch schnell erledigt, Assistenzsysteme noch probieren, auch hier gibt es ausreichend Möglichkeiten, alles sehr innovativ und am Puls der Zeit! Sitze passen, am meisten freut mich bei 32°C Außentemperatur jedoch die Sitzbelüftung, a wirklich feine Sache!
Ist zwar alles schön und gut, was ich jetzt aber wissen will: WIE FÄHRTS SICH DER TAYCAN?
Fahrmode auf Sport plus, ist eh klar, Fahrwerk tief und hart, und nach der Mautstelle dann mal Kick down! Und beim ersten mal ist es wirklich unglaublich, da glaubst nämlich, da haut Dir jemand den „Sledgehammer“ ins Kreuz und haut Dich innerhalb von Sekundenbruchteilen von 30 auf 70km/h! OK, Drehmoment passt also, das können aber andere auch!
Was andere aber nicht können, zeigt sich bereits nach wenigen Kurven. Und hier spielt der Taycan seine Gene aus. Augenblicklich vergisst man, daß man in einem E-Auto sitzt, man sitzt in einem Sportwagen. MM-genau folgt die Vorderachse den Lenkbewegungen, angenehm direkt lässt sich der Taycan so durch die Kurven steuern, wenig Rollbewegung und der tiefe Schwerpunkt durch die 700kg Batterie lassen den Taycan entsprechend satt auf der Straße liegen. Leicht untersteuernd ausgelegt, zeigt er so den Grenzbereich gut an, durch leichtes Gaswegnehmen lässt er sich auch wieder blitzschnell in die richtige Spur bringen. , Selbst bei schnellen Lastwechseln bleibt er neutral und das Heck geht nicht verloren ;-)
Der Schub aus den Kurven zum Teil fast brutal, zumindest wenn man es drauf ankommen lässt! Steigt man ordentlich ins Bremspedal verzögert er trotz den knapp 2,5t sehr ordentlich, und vor allem macht er das auch noch nach dem 100sten male in gleicher Qualität wie zu Beginn – den Keramikbremsen sein hier mal Dank!
In Summe fährt sich der Taycan wie ein Sportwagen, präzise und agil, und wenn man mal gefordert ist, hat man beim Sprint auf die 100km/h in unter 3 Sekunden sehr gute Karten in der Hand, mit der Launch Control können´s dann schon mal blöd schauen, die anderen!
Das interessante, und das möchte ich hier unbedingt noch sagen, ist die Tatsache, daß man den Taycan meist gar nicht so fahren will. Lieber cruist man dahin, zu komfortabel und ruhig ist es, zu angenehm um wirklich immer das Potential nützen zu wollen. Lieber das Wissen im Hinterkopf, daß man es hat wenn man es braucht, und genau das macht vielleicht nicht nur den Charme des Taycan aus, sondern gibt ihm auch eine Reichweite von 350km, bei meinem Test mit meiner Fahrweise, und dies ist für einen Sportwagen OK!
Der Wolf im Schafspelz, macht Spaß und Laune, man wird zum Cruisen verleitet, hat aber die Gewissheit, daß man kann wenn man braucht! Will man mit der Zeit gehen, und hat auch das nötige Geldbörserl, wird man um den Porsche Taycan Turbo S wohl nicht umhinkommen!
Fazit: SEHR EMPFEHLENSWERT !
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