Mazda MX5 im Test
Es gibt schöne, es gibt sportliche, es gibt bequeme, aber es gibt wenige die heute schon Kultstatus besitzen und den Fahrer einladen. Einladen Spaß zu haben, Einladen Emotionen freien Lauf zu lassen oder einfach nur Einladen zum Autofahren, egal ob Sonne oder Regen, warm oder kalt! Der MX5 macht genau das – Einladen zum FAHREN!
1989 wurde der MX5 auf die Welt gebracht, leitete eine Renaissance der Roadster ein und wurde schnell zum Kultauto, heute mit über einer Million verkauften Exemplaren der erfolgreichste Roadster aller Zeiten überhaupt.
Und dies nicht umsonst, wie ich meine! Und auch beim 2019er Modell, man feiert 30. Geburtstag, hört das Lachen nicht mehr auf. Mitverantwortlich nicht nur eine 50/50 Gewichtsverteilung, sondern auch die 24PS Mehrleistung, die dem Skyactive X – Motor eingehaucht wurde. Im Regen sowieso kein Problem, ist es jetzt mit den 184PS auch auf trockenen Geläuf möglich, einen sauberen schwarzen Strich am Asphalt zu hinterlassen, Lenkrad natürlich am Anschlag, und die Fliegen am Seitenfenster. Möglich natürlich nur, wenn das ESP deaktiviert ist – es war ja immer deaktiviert, fällt mir da nur kurz noch ein ;-)
Wahrscheinlich auch deshalb, weil die Paßstraße rauf zum Vrsic noch mit abertausenden Pflastersteinen versehen ist, und es einfach mehr Spaß macht, sich leicht quer Serpentine um Serpentine hochzuarbeiten. Generell ist die Fahrt über den Vrsic empfehlenswert, wird man hier doch mit atemberaubenden Ausblicken auf die Julischen Alpen, mit Triglav oder Spik, sehr belohnt. Vielleicht am Wochenende nicht immer zu empfehlen, haben da einfach zu viele Personen die gleiche Idee.
Die andere Seite, Richtung Trenta oder Bovec, ist deutlich besser ausgebaut, und speziell hier spielt der MX5 seine Vorzüge aus. Dank des geringen Gewichtes, der perfekten Gewichtsverteilung von 50/50 – dank sei dem Motor vorne und dem Heckantrieb – und einem gut ausbalancierten Fahrwerk, lässt sich der MX5 agil um die Kurven zirkeln. Die Vorderachse spricht recht direkt an, die Gasannahme ebenfalls sehr erfrischend mit einer sehr direkten Verbindung zum Brennraum und die Schaltung… Ich liebe sie, klack, klack, klack !! Kurze knackige Schaltwege, so soll es sein. Einzig die Lenkung könnte eine etwas direktere Übersetzung vertragen, fährt man ohne ESP, wer braucht das schon, müsste man nicht so weite Wege gehen!
Also, Spaß macht er mal, daß es relativ eng ist und man wenig Ablagemöglichkeiten hat, stört nicht, man weiß ja, warum man den MX5 kauft! Spaß und Emotion! Spaß hatten wir schon ausreichend, also bitte mehr Emotion, also Dach auf. Wir stehen ja mittlerweile schon in Bovec, der Kaffee wartet, kurzer Knopfdruck und innerhalb 30 Sekunden sind wir oben ohne.
Retour Richtung Tarvis geht es über den Predil, diesmal schalten wir das ESP nicht aus, und cruisen dahin, und genießen. Schon leiwand, denke mir. Mörderspaß beim Andrücken und auch jetzt nicht minder, anders eben. Es ist einfach noch direkter, noch ehrlicher, man spürt den Wind, man fühlt die Luft, man spürt sich einfach mehr, wie überhaupt im MX5! Man gehört dazu oder eben Jinba Ittai – die Einheit Fahrer / Auto. Wir cruisen also als eine einzige Einheit dahin, lassen den Mangart rechts von uns liegen, der Lago de Predil wird links zurück gelassen, und irgendwie will man nicht stehen bleiben, weiter km für km aufsaugen. Nach Tarvis geht es wieder retour nach Krajnska Gora, über den Wurzenpass retour nach Kärnten, und nochmals die Möglichkeit den Fahrspaß etwas auszureizen, oben ohne, ESP off – ein Mehr an Fahrspaß und Emotion geht nicht mehr!
Und ja, der MX5 hat auch Assistenzsysteme, die spielen aber hier keine Rolle, man kauft den MX5 aus anderen Gründen, aus guten Gründen! Autofahren darf Spaß machen, Autofahren darf emotional sein und Autos dürfen auch ein überragendes Preis / Leistungsverhältnis haben!
Der MX5 hat alles, punkt, aus – mehr gibt es nicht zu sagen!
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